„Obatzda“ heißt ins Hochdeutsche übersetzt: Angebatzter oder Angedrückter. Das bayerische Verb „batzen“ bedeutet „zerdrücken, zermantschen“. Ein Rezept der Sennerin Martina Fischer
Eigentlich entstand der Obatzde (das Wort wird dekliniert!) als Resteverwertung: Überreifen Camembert, der schon zu weich war, um auf der Käseplatte serviert zu werden, hat man kurzerhand zerdrückt, mit Gewürzen vermischt und als Brotaufstrich oder zu Bratkartoffeln serviert. Jeder Haushalt hat da sein eigenes Rezept. Denn Lebensmittel wegzuwerfen – das war früher undenkbar.
Zutaten (für ca. 4 Portionen):
200 g vollreifer/überreifer Camembert
1 kleine Zwiebel 1 Knoblauchzehe
1 TL Kümmelsamen
20 g weiche Butter
2 TL Paprika, edelsüß und scharf gemischt (im Verhältnis 2:1 oder nach Geschmack)
ca. 4 EL Rahm
50 g fetter Topfen (20 oder 40 % i. Tr.)
Salz oder Kräutersalz
1 Msp. Zitronenzucker
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Schluck Bier
Zutaten: Wichtig ist, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben, damit sie sich optimal verbinden. Den Camembert mit der Gabel zerdrücken. Zwiebel und Knoblauch schälen und sehr fein hacken. Den Kümmel im Mörser etwas zerkleinern. Alle Zutaten gut miteinander vermischen. Je nach Reife des Käses und Wassergehalt des Topfens mehr oder weniger Rahm zugeben, sodass eine cremige Masse entsteht. Den Obatzden vor dem Verzehr eine Stunde durchziehen lassen. Am besten frisch oder spätestens am nächsten Tag servieren.