In unserer schnellen Welt zu leben und spirituell zu bleiben, ist ganz schön widersprüchlich.
Oft habe ich mir die Frage gestellt, wie ich meinen Alltag mit meiner Spiritualität vereinen kann. Es ist wirklich ganz schön schwer, bei sich zu bleiben bei den vielen Einflüssen von außen. Wir sind heute als Menschen besonders gefragt, diese Pole miteinander zu vereinen. Die Welt, die wir uns erschaffen haben, ist spirituell gesehen gott- und seelenlos. Unerfüllt mit oberflächlichen Werten wie Aussehen, Prestige, materiellen Statussymbolen und Vorzeigeobjekten. Unser Bewusstsein ist ausgerichtet auf Besitz und Ablenkungsmanöver. Der Schmerz der Verleugnung ist in vielen von uns so groß geworden, dass es uns sehr schwer fällt, unsere Wahrheit anzuerkennen. Wir müllen uns dann lieber zu mit sinnlosen Informationen und versuchen nicht mehr hinzusehen, bevor wir uns auf die Reise in unser Innerstes begeben.
Auf der anderen Seite drängen die kosmischen Energien uns zur Erlösung. Die Schleier werden dünner und verstecken geht kaum mehr. Wir sind eben doch herausgefordert, unsere verlorene Spiritualität in den Wahnsinn unseres modernen Alltags zu integrieren. Manch einer wählt den Ausstieg aus allen Systemen. Aber ich frage mich ernsthaft – ändert das das System selbst? Belüge ich mich, wenn ich wähle, im System zu bleiben, und darauf hoffe, dass ich durch mein Wirken in seinem Innersten Veränderung herbeiführen kann? Uns ist noch viel zu unergründlich, wie machtvoll wir wirklich sind.
Viel zu lange wurde uns vorgegaukelt, dass wir Lemminge wären und uns dem System unterordnen müssten. Wir glauben an einen Gott im Außen, anstatt uns selbst, unseres eigenen göttlichen Lichts und der damit verbundenen Macht bewusst zu sein. Viele haben sich ganz abgewandt und beten nun den Konsum als Gottheit an. Eine Leere füllt unseren Alltag, die wir versuchen mit materiellen Dingen zu stopfen. Wir haben Löcher in unsere göttlichen Hüllen gerissen, die größer sind als das Ozonloch am Himmel. Wir haben die Verbindung zur Natur verloren und uns abgespalten von den wahren Gesetzen, die auf der Erde in uns, durch uns und mit uns wirken. Der Mensch hat versucht,sich über das Göttliche zu stellen. Wir fühlen uns getrennt und alleingelassen von der göttlichen Quelle.
Was braucht es, um die Verbindung wieder herzustellen? Es braucht das Bewusstsein für das, was in uns ist. Für den Schmerz, die dunklen Energien, die nicht gelebten, unterdrückten und aufgestauten Emotionen in uns, die die innerste Essenz verdecken, vergraben und davon abhalten, als strahlende Energie aus uns heraus zu wirken und unser Leben mit mehr Leichtigkeit, Freude und Wunder zu erfüllen. Es gibt einen Weg aus dem Getrennt-sein. Er ist unbequem. Gepflastert von der Konfrontation mit den eigenen dunklen Seiten, der Auseinandersetzung mit der eigenen Dunkelheit. Vor allem zwingt er uns dazu, die Verantwortung für unser Handeln, Denken und Fühlen wieder selbst zu übernehmen. Oft suchen wir die Verantwortung im Außen in Form von Schuldigen. Damit geben wir die eigene Verantwortung und Eigenmacht ab. Es ist an der Zeit, sich jene Teile wieder zurückzuholen. Gerade die, die wir so gerne von uns schieben – unsere Schatten und ungeliebten Charakterzüge. Immer mehr begegnen wir ihnen im Außen. Sie piesacken uns in Form von Ärgernissen, Hindernissen oder ungeliebten Personen. Unser Alltag wird uns zur Last, wir schleppen uns mühevoll von einer Schadensbegrenzung zur nächsten und sind damit beschäftigt, „Schuld“ hin und her zu schieben.
Es ist an der Zeit, sich seiner Gefühle und Gedanken bewusst zu werden. Und zwar in unserem Alltag! Spiritualität ist oft verbunden mit dem Gedanken an Diogenes im Fass oder einem Mönch im Kloster: Dass man sie nur einsam und außerhalb der Gesellschaft erleben kann. Aber wie stark kann unsere Spiritualität sein, wenn wir lernen, sie in unseren hektischen Alltag zu integrieren und im größten Tumult wissen, die Ruhe zu bewahren und in unserer innersten Essenz zu verweilen? Das ist kein leichtes Unterfangen. Es ist ein Lernprozess, ein Öffnen des eigenen Bewusstseins und ein Ausgleichen von aus dem Gleichgewicht geratenen Polen. Spiritualität will im Alltag wiederbelebt werden.
Das göttliche Licht in dir will sich verbinden mit der göttlichen Quelle im Außen. Dazwischen liegen oft dunkle Energien, Gedanken- und Gefühlsmuster, die schon lange Zeit in unseren Zellen gespeichert sind. Es ist an der Zeit, die dunklen Muster abfließen zu lassen und zurückzukehren! Zurück zu deiner wahren Natur!
Über die Autorin
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