Liebe Leser des ENGELmagazins, liebe Engel-Fans,
trefft eure inneren Kinder – sie vermissen euch so sehr!
Früher war es der innere Schweinehund, jetzt ist es das innere Kind: Es lacht mittlerweile von inflationär vielen Büchern in der Selbsthilfe-Abteilung. Und doch war das Kennenlernen der kleinen Jessi eine der zwei wichtigsten, lebensverändernsten Begegnungen in den vergangenen zwei Jahren für mich.
Ich fand sie ganz verängstigt im Keller sitzen, die Beine angezogen, die Arme darumgelegt, den Kopf auf den Knien. Die Sonne schickte durch ein Kellerfenster einen Lichtstrahl hinunter, den die Kleine aber gar nicht wahrzunehmen schien. Sie reagierte auch lange gar nicht, als ich sie ansprach, mich neben sie setzte. Ich musste viel Geduld haben, bis sie mich überhaupt ansah. Mittlerweile kommt sie mit raus in den Garten und tanzt mit mir ausgelassen in der Sonne. Die Kellertür muss aber immer offen bleiben – zur Sicherheit, damit man sich ganz schnell dort unten wieder verstecken kann.
So haben viele von uns ganz verletzliche Anteile in sich einfach eingesperrt. Das grenzt an Folter, so schlimm hat uns wohl bis jetzt kein Elternteil, kein Lehrer oder sonstwer behandelt, was wir da diesem armen kleinen Teil von uns, nennen wir es Kind, antun. Es leidet, sehnt sich nach Liebe und Aufmerksamkeit.
Der einzige, der ihm das geben kann, sind wir selbst. Also, ab nach draußen, die Schaukel wartet!
In diesem Sinne
Jessica Hirthe