Lassen wir uns auf das Abenteuer mit unserer Seele ein! Und wir halten alles fest, was uns auf dieser Pilgerreise begegnet; notieren, was wir denken, fühlen, was wir lernen, woran wir zweifeln und worüber wir uns freuen.
Mit Gefühlen gut umgehen
Jede einigermaßen bedeutsame Situation – gerade auch auf einer inneren Pilgerreise – erzeugt starke Gefühle. In unseren Gefühlen reagieren wir physisch und psychisch auf eine Situation und werden uns gleichzeitig unserer Reaktion bewusst – auch, indem wir sie innerlich in Worte fassen. Dieser Aspekt der Bewusstmachung ist immer Bestandteil eines Gefühls. Unsere Gefühle geben uns also Auskunft über unseren leibseelischen Zustand. Damit stellen sie für uns einen inneren Kompass dar. Gefühle bringen uns dahin, dass wir uns mit Dingen befassen, die wir als angenehm empfinden, und dass wir Unangenehmes meiden. Auf diese Weise beeinflussen sie unser Lernen und Arbeiten. Versuchen Sie also, Schönes in dem zu entdecken, womit Sie sich befassen müssen – es wird Ihnen dann mehr Freude machen. Weil Gefühle immer mit Gedanken verknüpft sind, gilt jedoch auch: Gerade negative Gefühle können eine ungute Gedankenspirale in Gang setzen. Wer sich zum Beispiel nach einer ungewollten
Trennung schwach und mutlos fühlt, wird vielleicht entsprechende Gedanken pflegen und so sein Minderwertigkeitsgefühl weiter steigern. Damit ist freilich kein krampfhaft positives Denken gemeint. Zwar ist es wichtig, immer auch das Gute im Blick zu behalten, aber in schwierigen Lebenslagen
stellt gewollt positives Denken keine angemessene Würdigung der Situation dar. Trauer etwa muss da sein dürfen, ohne kleingeredet zu werden. Erst wenn sie gewürdigt wurde, kann sie zunehmend auch wieder anderen Gefühlen Platz machen.
Sich versöhnen
Dieses Beschreiten eines neuen Weges – wie schön, wenn das möglich ist! Aber manches lässt sich natürlich nur in bestimmten Lebensphasen tun und später nicht mehr nachholen. Gerade Frauen erleben diese zeitliche Begrenzung, wenn es um die Frage geht, ob sie Mutter werden wollen oder nicht. Und auch eine früh getroffene Berufswahl lässt sich später nicht immer grundlegend revidieren. Wenn Sie auf Ihrem inneren Pilgerweg an einem solchen Punkt stehen, wenn Sie auf vergangene Weichenstellungen und Entscheidungen zurückschauen und mit ihnen hadern, so versuchen Sie, sich die Gründe für die einst getroffene Entscheidung noch einmal herzuholen. Wenn Sie verstehen, warum Sie damals diese Entscheidung getroffen haben. Denn dann brauchen Sie nicht mehr mit ihr zu hadern, auch wenn Sie heute anders entscheiden würden. Nicht mehr zu hadern, spart kostbare innere Energie, die Sie für die Gestaltung Ihres heutigen Lebens nutzen können. Denn nur in der Gegenwart können wir
etwas ändern. Und das ist unmöglich in einer Haltung, die ausschließlich im Blick auf die Vergangenheit
gefangen bleibt.
Über die Autorin
Über die Autorin
„DER INNERE JAKOBSWEG. Der praktische Ratgeber für den inneren Pilgerweg zu einem sinnerfüllten Leben“ und den erfolgreichen Tischaufsteller „DER JAKOBSWEG FÜR ZU HAUSE“. Erhältlich auch unter: www.mondhaus-shop.de
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