Liebe Leser des ENGELmagazins, liebe Engel-Fans,
gestaltet euer Leben, wie es euch gefällt – nur das macht glücklich.
Ich kann doch nicht…! Ich darf doch nicht…! Kennst du auch die Stimme in deinem Kopf, die diese Sätze sagt, ja, regelrecht brüllt? Da nutzt es auch nichts, wenn der Partner oder eine liebe Freundin uns gut zuredet, Mut macht oder sämtliche Vorteile vorbetet, warum wir einen Plan umsetzen, uns einen Wunsch erfüllen oder etwas ganz Wesentliches in unserem Leben verändern sollten. Selbst bei Kleinigkeiten ist es schwer, sich selbst die Erlaubnis zu geben, auch wenn wir sie von außen längst bekommen haben. Darf ich das Treffen mit meiner Mutter absagen, weil ich mich nicht gut fühle? Sie sagt längst: Bleib doch zuhause und ruh dich aus. Und in uns werkt es immer noch: Abgemacht ist abgemacht, so schlecht geht es dir doch auch nicht.
Die innere Stimme ist laut, vehement. Wer ist das, der uns da innerlich regelrecht fesselt? Wir sind es nicht selbst, sondern ein Teil von uns kämpft gegen den anderen Teil, der sich verändern oder einfach mal seine Ruhe haben, der sich frei in seinen Entscheidungen fühlen möchte. Letzterer ist flexibel, neugierig, abenteuerlustig und sehr empfindsam, was unsere Bedürfnisse angeht, und ist unserem wahren Wesen dadurch näher als der andere. Der ist star und geprägt von Konditionierungen und Erziehung. Wie eingemeißelt sind die Vorgaben, die wir von Eltern, Großeltern, in der Schule oder sonstwie von der Gesellschaft mit auf den Weg bekommen haben, was man tut und darf und was nicht.
Und obwohl die Eltern oder Lehrer uns längst nichts mehr als mahnende und lenkende Instanz zu sagen haben: Der innere erhobene Zeigefinger ist strenger, als sie alle zusammen je waren. Klar, er hat auch seine gute Funktion: Er hält uns davon ab, unvernünftige und unbedachte Dinge zu tun.
Aber wer sagt denn, dass unvernünftig gleich schlecht ist? Und unbedacht und dem Gefühl folgend nicht eigentlich viel bereichender, als wenn unser Verstand wieder alle Pläne kaputt denkt?
Ich brauche dringend “Das Buch der Erlaubnis” von Renate Daimler.
In diesem Sinne
Jessica Hirthe