Geschichten helfen uns, das Leben zu verstehen und unser Glück zu finden.
Der weise buddhistische Lama Khenpo Sodargye will uns mit seinen Geschichten einen Schlüssel zu mehr Zufriedenheit in die Hand geben. Wie hier mit seinen Betrachtungen über das Karma, die uns zeigen sollen: Wir erschaffen unser Schicksal selbst.
In dieser vielfältigen Welt verfügen manche Menschen über immensen Wohlstand und große Macht, während die anderen schwer schuften müssen und trotzdem kaum über die Runden kommen. Die einen sehen gut aus und sind elegant, andere dagegen gelten als hässlich und werden verachtet. Manche sind auf Dauer glücklich und zufrieden, während andere ihr ganzes Leben lang leiden. Im Buddhismus gelten derartig unterschiedliche Schicksale weder als gottgewollt, noch sind sie zufällig. Vielmehr stellen sie das Ergebnis früheren Handelns dar.
Oft wird die Frage gestellt: „Wenn das mit dem Karma alles seine Richtigkeit hat, warum geschieht im Leben mancher Leute auch dann nichts Positives, wenn sie zweifelsfrei Gutes getan haben, während andere, die Böses getan haben, keine negativen Konsequenzen zu tragen haben?“ Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Es ist wie bei dem Bauern, der im Frühling die Saat ausbringt – auch sie geht nicht im Handumdrehen auf. Ganz ähnlich wird auch zwischen einer guten beziehungsweise schlechten Tat und der jeweiligen Konsequenz daraus immer eine gewisse Zeit verstreichen.
Letztlich aber setzt sich das Karma immer durch. Sobald die Ursache entstanden ist, kommt es über kurz oder lang auch zu einer Wirkung. Andere beklagen, dass ihre Geschäfte schlechter liefen und ihre Verluste größer wären, je tugendhafter sie sich verhielten. Das stimmt aber nicht. Dass sie mit sofortigen Resultaten rechnen, ist genauso unrealistisch, als würden Bauern, die heute säen, schon am Abend ernten wollen. Der indische Meister Nagarjuna erklärte: „Anders als Schnittwunden, die sofort anfangen zu bluten, macht sich das Karma nicht umgehend bemerkbar. Doch sobald die Ursachen auf geeignete Bedingungen treffen, treten die Folgen tugendhaften beziehungsweise bösartigen Handelns unweigerlich ein.“ Ein buddhistisches Sutra besagt: „Um die Ursachen aus einem früheren Leben verstehen zu können, brauchst du dir nur deine Erfahrungen im jetzigen Leben anzuschauen. Und um zu erfahren, mit welchen Folgen du in deinem künftigen Leben rechnen kannst, sieh an, was du in diesem tust.“
Lesen Sie den ganzen Artikel in unserem ENGELmagazin für Januar/ Februar 2019.
Über den Autor
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www.khenposodargye.org